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HAIR

Das Musical, 1968 in New York uraufgeführt, kam 1969 nach Deutschland und traf den Nerv der Zeit. Allein schon der Wunsch, Hair zu besuchen, löste bei Eltern und Erwachsenen Stürme der Entrüstung hervor.
"In dem Musical Hair artikuliert sich der Protest der Jugend gegen Krieg und Wehrdienst, gegen Intoleranz, Brutalität und Entmenschlichung. Gezeigt wird das Hippie-Dasein als mögliche Lebensform, in der Liebe, Glück und Freiheit des Einzelnen dominieren. Der Protest der Hippies gegen erstarrte Gesellschaftsformen und Auswüchse menschlicher Unzulänglichkeit und Hybris vollzieht sich stets im Rahmen der Gewaltlosigkeit. Wenn Hippies ihren Gegnern und Feinden Blumen schenken so hoffen sie auf die heilsame Wirkung dieser Geste der Sanftheit. Zu Recht tragen sie deshalb den Namen Blumenkinder." Dr. Rolf Cyriax

Hippie Girl - copyright unknown

Hair Cover Programmheft

 

 

Copyright unknown - übermittelt vom Steve

Das Musical Hair wurde am 26.4.1968 am Broadway New York uraufgeführt. Komposition: Gerome Ragni - Texte: James Rado - Arrangements: Galt McDermot - Regie: Bertrand Castelli
Produktionskosten: 150.000 Dollar (dies war lächerlich wenig) - Einnahmen pro Woche: 300.000 Dollar (Hair war also ein Riesenerfolg)
3 Millionen verkaufte LPs in zwei Jahren mit den Originalsongs. Unzählige Cover-Versionen von den Songs wurden Hits (z.B. "Aquarius-Let the sunshine in" von "The 5th Dimension").
Aufführungen in vielen Ländern der Welt (z.B. in München Theater an der Brienner Strasse 1970 - Produktion: Werner Schmid Zürich) Tourneeproduktionen gab es weltweit (erste in Deutschland 1971), laufen auch heutzutage noch ab und an.

Ragni und Rado hatten sich am Broadway als Schauspieler kennen gelernt. Ragni spielte im Hamlet. Rado in Luther. Die Auseinandersetzung mit der Provokation des modernen Theaters und mit der Entwicklung der Hippie-Bewegung forderte sie zu einer schöpferischen Dokumentation heraus. Diese kann man als voll gelungen, als authentisch bezeichnen. Die Sprache der Hippies ("Dialekt" mit Insiderbegriffen, z.B. "hippie" sein heißt Durchblick haben, weise sein) wurde getroffen. Selbst die deutsche Übersetzung war, soweit dies möglich ist, gelungen. Das Musical stellte für die bürgerliche Welt eine Provokation ersten Ranges dar (auch wenn dies meistens nur oberflächlich daran festgemacht wurde, dass Schauspieler nackt auftraten. Zu dieser Zeit herrschte unglaubliche Prüderie, z. B. nackte Busen in Gazetten gab es kaum, ganz nackt war tabu).

1979 wurde Hair verfilmt, der große Erfolg blieb aus. Star Regisseur Milos Forman (auch "Einer flog über das Kuckucksnest") versuchte durch Veränderungen in der Handlung neuen Zeitgeist zu machen, dies musste fehlschlagen. Das Original war besser, die Zeit war fortgeschritten, der Film war eigentlich überflüssig.

 

Hair München Theater an der Brienner Strasse 1970
Hair München Theater an der Brienner Strasse 1970
Hair München Theater an der Brienner Strasse 1970

Die Hippies standen Ende der 60er Jahre für das „andere Amerika‟. Sie markierten den bis heute wirksamen Aufbruch in eine gerechtere und freiere Gesellschaft: Friede statt Krieg, Liebe statt Hass, Freiheit statt Gehorsam, Mystik statt Verstandeskälte, Glück statt Geld, Partnerwechsel statt Prüderie. Sie stritten gegen Rassismus, für mehr Demokratie und eine Welt ohne Gewalt. Und sie kämpften gegen Politiker, die verkündeten, dass Kriege dem Frieden und der Freiheit dienen. - Wenigstens das kann auch heute noch als Vorbild dienen.
New York zur Zeit des Vietnamkrieges. Während ihre Altergenossen auf die Schlachtfelder in Fernost geschickt werden, hängt eine Gruppe von Hippies im Central Park ab. Bei allem politischen Engagement sind für sie rauschhafte Zeiten längst angebrochen: Umnebelt von Marihuana und LSD glauben sie fest daran, dass ein neues, friedfertiges Zeitalter im Zeichen des Wassermanns anbrechen wird: Wer kifft, ist viel zu entspannt, um Krieg zu führen! Rausch und politisches Engagement werden eins.
Der Schauspielschüler Claude Hooper Bukowski trifft durch Zufall auf die Gruppe und ist ihren Mitgliedern gegenüber skeptisch und fasziniert zugleich: Berger, der Anführer des Stamms, ist charismatisch und anarchistisch. Woof ist ständig stoned und Gärtner spezieller Pflanzen. Hud kämpft für die Gleichberechtigung der Afroamerikaner, Sheila für Frieden und Jeanie, in die sich Claude verlieben wird, für den Schutz der Natur. Bei einem gemeinsamen Joint wird Claude Teil der Gruppe.
Die Hippies verteidigen ihr Recht auf Individualität in einer auf Anpassung und Karriere normierten Gesellschaft. Sichtbarer Ausdruck ihres Aufbegehrens sind ihre langen Haare - unermüdlich verweigern sie sich dem Establishment.
Als Claude seine Eltern besucht, steht er steht vor der schwersten Entscheidung seines jungen Lebens. Er ist zum Militärdienst einberufen worden. Der Stamm drängt ihn, die Einberufung beim anstehenden Be-In, einer friedlichen Demonstration im Central Park, mit den anderen Hippies zu verbrennen. Claude erscheint zwar, aber er ist voller Zweifel: Soll er sich den anderen endgültig anschließen? Oder wird er in den Krieg ziehen, weil sein Pflichtgefühl gegenüber der Gesellschaft überwiegt?


Wenn du oder deine Bekannten oder deine Eltern aussagekräftige Bilder über diese Zeit haben, dann kontakte den Old Hippie. Gerne werden sie hier veröffentlicht. Natürlich auch aktuelle Hippie-Bilder.

OLD HIPPIE www.oldhippie.de - Web-Autor: Lightmaster - Web-Master: Lightmaster