nachdenklich


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Abgeschickt von manuel am 26 Februar, 2006 um 17:33:16

Antwort auf: Re: Vogelgrippe Die Wahrheit nur in den Köpfen unserer Geldmacher sinnlose Vernichtung von Tieren von Rabito am 15 Februar, 2006 um 23:23:36:

Für Ornithologen ist der Infektionsweg der Vogelgrippe nach Deutschland nach wie vor ein Mysterium. Gleich mehrere Vertreter ihrer Zunft haben öffentlich ihre Verwunderung darüber geäußert, daß der H5N1-Erreger ausgerechnet und zuallererst die Ostseeinsel Rügen befallen hat. »Den klassischen Vogelzug dieser Jahreszeit können wir als Erklärung nicht strapazieren«, erklärte Franz Baierlein, Leiter des Instituts für Vogelforschung in Wilhelmshaven, am Donnerstag gegenüber jW. Derzeit fliege kein einziger Schwan aus irgendeinem Vogelgrippegebiet nach Rügen.

Rätsel gibt insbesondere das Phänomen auf, warum die Tierseuche bei Höckerschwänen aufgetreten ist, die hierzulande als ausgesprochen seßhaft (Standortvögel) gelten und in den Ostseegebieten überwintern. Laut Baierlein könnten »symptomlose«, also resistente, Wild- und Wasservögel den Erreger schon im Herbst eingeflogen und weitergegeben haben. Die Erklärung seines Kollegen von der Zoologischen Staatssammlung in München, Josef Reichholf, das Virus könnte über verseuchtes Hühnerfutter übertragen worden sein, bezeichnete der Wissenschaftler dagegen als »unwahrscheinlich«. Eher sei es möglich, daß die »Ausbruchsgebiete sehr viel näher sind, als wir bis dato zu wissen glauben«.

Nur wenige Kilometer entfernt von Rügen hat das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit (FLI) auf der kleinen Insel Riems seinen Hauptsitz. In Hochsicherheitslabors werden hier hochinfektiöse Tierkrankheiten erforscht. »Hinter den Riemser Zäunen sind Erreger der Vogelgrippe, einschließlich des Subtyps H5N3 bereits seit langem präsent«, schrieb die Netzeitung im Oktober vergangenen Jahres. »Erst vor kurzem hatten die Forscher für die Tests mit einem neuartigen Marker-Impfstoff (...) Hühner künstlich mit hochpathogenen Vertretern des Erregers infiziert«, schrieb das Online-Portal. Die Unterzeile des Artikels lautete: »Forscher rechnen mit der Einschleppung des Vogelgrippe-Erregers H5N1 nach Deutschland«. Denn über die Ostseeinsel »ziehen derzeit Tausende von Wildgänsen, Schwänen und Kleinvögeln«, hieß es weiter.

»Sollten diese Vögel wirklich infiziert gewesen sein, trugen sie also quasi Eulen nach Athen«, bemerkte dazu Buchautor und Publizist Gerhard Wisnewski am Mittwoch auf seiner Homepage. Für ihn gibt es zwei Möglichkeiten, wie sich die Rügener Schwäne und die am Bodden das Virus eingefangen haben: »Bei ihrem Weg über die Virusküchen des FLI oder durch ihre Nachbarschaft zu denselben.« Das FLI ist jenes Institut, das nach eigenen Angaben »sämtliche Verdachtsfälle auf Vogelgrippe bundesweit« abklärt. Am 14. Februar verkündete das Institut eine »Neubewertung des Risikos der Einschleppung der Vogelgrippe nach Deutschland«, wobei erstmals auf die besondere Empfindlichkeit von Höckerschwänen hingewiesen wurde. Noch am Abend desselben Tages wurde dann per Schnelltest der Nachweis erbracht, daß von den ersten vier tot aufgefundenen Schwänen auf Rügen zwei vom H5N1-Virus befallen waren.
(Anmerkung: Ein böser Mensch, der jetzt dabei an Schlimmes denkt!!)

Gerade einmal zwei Wochen zuvor hatten »30 Fachleute« den Ernstfall geprobt. Vom 31. Januar bis zum 2. Februar führte das FLI mit dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) in Ahrweiler ein »realitätsnahes Szenario für den Ausbruch der Geflügelpest in Deutschland« durch. Im Mittelpunkt stand die Erstellung eines »Handlungsplans«, welcher nicht nur »direkte Seuchenbekämpfung«, sondern auch die »Koordination der beteiligten Behörden sowie Tier- und Umweltschutzbelange« beinhaltet habe. Wenige Tage später wurde aus Fiktion Wirklichkeit.




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